Weitere Bodenlehrpfade in Brandenburg

Die Bodenentwicklung hängt von vielen spezifischen Standortfaktoren ab. Das bedeutet, dass die Ausprägung bestimmter Bodenmerkmale sehr vielfältig sein kann - je nachdem, welches lokale Klima, welches Ausgangsmaterial, welches Relief oder welche Standortnutzung vorgeherrscht hat. Aus diesem Grund lohnt sich auch ein Besuch von anderen Bodenlehrpfaden in Brandenburg, um Böden, die unter anderen Entwicklungsbedingungen entstanden sind, kennen zu lernen.


Weitere Bodenlehrpfade im Landkreis Teltow-Fläming

Versuchsstandort Thyrow

In Thyrow, zwischen Ludwigsfelde und Trebbin an der B 101 gelegen, hat sich ein Standort der pflanzenbauwissenschaftlichen Lehre und Forschung entwickelt, der wegen seiner Bodenverhältnisse (humusarme Sandböden) und seiner historischen Entwicklung (von ein einem Professor namens Opitz 1936 als Versuchsbetrieb gegründet) spezifische Besonderheiten aufweist. Der Standort Thyrow ist eine von drei im brandenburgischen Umland befindlichen Experimentalbasen der Versuchsstation Pflanzenbauwissenschaften des Institutes für Pflanzenbauwissenschaften der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Thyrow ist auch international bekannt durch seine langjährigen Dauerfeldversuche (Statischer Nährstoffmangelversuch 1937; Statischer Bodenfruchtbarkeitsversuch 1938; Statischer Düngungs- und Beregnungsversuch 1969. Außerdem sind auf den Versuchsflächen lehrunterstützende Demonstrationsversuche mit Kulturpflanzenarten und -sorten neben projektgebundenen Feldversuchen zu besichtigen. Alljährlich wird im Juni zu einem so genannten Feldtag eingeladen.
Weitere Informationen:  www.agrar.hu-berlin.de, www.umweltbundesamt.de

Großbeeren - Rieselfelder

Südwestlich von Großbeeren im Landkreis Teltow-Fläming befindet sich eine noch fast originalgetreu erhaltene und als Denkmal geschützte Rieselfeldanlage. Ein so genannter Denkmalpfad führt durch diese Anlage, die deutschlandweit in dieser Form einmalig ist, hindurch. Von einem ehemaligen Standrohr aus, haben Sie einen Ausblick über die gesamte Anlage.
Weitere Informationen: www.teltow-park.de

Besondere Böden im Landkreis Teltow-Fläming

Sandlößgürtel im Fläming

Die ertragreichsten und fruchtbarsten Böden des Landkreises Teltow-Fläming finden sich in einem Sandlößgürtel zwischen Belzig und Dahme/Mark. Das Gebiet ist wegen seiner Ackernutzung fast völlig waldlos. Dort herrschen Lessivés meistens in Form der Fahlerde vor. Diese Böden sind gut mit Nährstoffen versorgt und leicht zu bearbeiten, können aber, vor allem bei Geschiebemergelunterlagerung, vernässen. Es finden sich dann Übergangstypen zwischen Fahlerde und Pseudogley. Lessivés haben sich auch auf den ebenfalls noch fruchtbaren Geschiebemergelstandorten entwickelt, wobei es dort öfter Übergangstypen zur Braunerde gibt.

Auf den oberflächig anstehenden Schmelzwassersanden haben sich Braunerden entwickelt, die mehr oder weniger deutliche Merkmale der Podsolierung zeigen. Echte Podsole finden sich dort aber nur ganz vereinzelt. Weiter verbreitet, wenn auch dort nicht auf großen Flächen, sind Podsole und Braunerde-Podsole lediglich auf den extrem nährstoffarmen Flugsandflächen.

Bedingt durch die militärische Nutzung ausgedehnter, meistens sandiger Gebiete, die zur Kappung der ehemals vorhanden Böden führte, finden sich dort heute junge Rohböden und Böden mit einem A/C-Profil. Meistens haben sich geringmächtige Lockersyroseme und Regosole entwickelt.

Moore und Niederungsböden (zum Beispiel Gleye) spielen auf dem Fläming nur eine untergeordnete Rolle. Sie finden sich allenfalls in den flächenmäßig eher kleinen Talgründen.

Gute Produktionspotentiale für die Landwirtschaft befinden sich vor allem auf dem schmalen Sandlößgürtel im Süden der Planungsregion. Die fruchtbaren Lehmplatten des Sandlößgürtels weisen jedoch mit ihren großzügig strukturierten Feldfluren eine relativ hohe potentielle Gefährdung hinsichtlich der Winderosion auf. Darüber hinaus macht das schluffreiche Ursprungsmaterial die Böden sehr anfällig gegen Verdichtungen.


Weitere Bodenlehrpfade im Land Brandenburg

Eberswalde – Bodenlehrpfad Chorin-Weinberg

Der Bodenlehrpfad Chorin-Weinberg stellt Böden aus glazialen Ablagerungen der Weichselvereisung und deren jüngere Umlagerungsprodukte vor. Er beinhaltet zur Zeit vier begehbare Profile und Lehm- und Steinabbaugruben als Zeugnisse früherer Nutzung, sowie Findlinge und Steinpackungen als besonders auffällige Relikte der Eiszeit. Der Lehrpfad ist in einen forstlichen Naturlehrpfad integriert. Anhand der gezeigten Böden in den Profilen sind die Spuren der Nutzungen durch die Mönche des Klosters nachzuvollziehen.
Weitere Informationen: www.umweltbundesamt.de

Eberswalde – Lehrpfad "Neuer Botanischer Garten"

Im „Neuen Botanischen Garten“ gibt es einen Bodenlehrpfad. In dem etwa 20 ha großen Waldstück wird anhand von 50 forstlich zu bewirtschaftenden Kleinbeständen die Anbaufähigkeit fremdländischer Gehölze geprüft. So ist im Bereich des Bodenlehrpfades das Wachstum von Kiefern, Buchen, Erlen aber auch Douglasien, Tannen und Mammutbäumen auf unterschiedlichen Böden nachvollziehbar.
Weitere Informationen: Broschüre des Bundesumweltamtes

Straußberg – Bodenprofile in Sternebeck

Es handelt sich um gut aufgeschlossene, umfassend untersuchte Bodenprofile, die sowohl typische Verhältnisse Ost-Brandenburgs (Braunerde, Fahlerde) als auch spezielle Verhältnisse (Podsol) dokumentieren. Die bodenkundliche Ausnahmestellung beruht auf der engen Verzahnung von pleistozänen und tertiären Sedimenten. Das Ausgangsmaterial der Bodenbildung besteht häufig aus Mischsubstraten mit unterschiedlichen Quartär-Tertiäranteilen, die die Bodenbildung deutlich beeinflusst haben. Die Besonderheit der geologischen Situation und das räumliche Nebeneinander sehr unterschiedlicher Böden waren Anlass zu zahlreichen Untersuchungen (Kopp & Kowalkowski 1990, Bussemer 1998) mit detaillierten Analysen.

Straußberg – Die Wolfsschlucht bei Pritzhagen

In der märkischen Schweiz, 50 km östlich des Zentrums von Berlin, sind die ca. 250 m lange und im Durchschnitt 12 m tiefe Wolfsschlucht und ein Schwemmfächer zu sehen. Sie sind durch enorme flächen- und linienhafte Wassererosion im 14. und 18.Jahrhundert entstanden. Eine erläuternde Hinweistafel weist auf dieses Beispiel erosionsbedingt gescheiterter Landschaftsnutzung hin.

Alle Bodenlehrpfade in Berlin und Brandenburg: