Böden brauchen Schutz, denn sie sind Lebensgrundlage für Mensch, Tier und Pflanze. Zugleich leisten sie einen Großteil der Ab- und Umbauprozesse im Naturhaushalt. Sie sind Filter und Speicher für den Wasser- und Stoffhaushalt, Lagerstätte für Rohstoffe, Grundlage der Land- und Forstwirtschaft und nicht zuletzt ein Archiv der Natur- und Kulturgeschichte.
Böden sind sehr empfindliche Systeme und anfällig für alle Formen von Belastungen durch den Menschen. Veränderungen im Boden laufen meist sehr langsam ab und sind oft schwer erkennbar. Sind jedoch erst einmal Schäden eingetreten, sind sie, wenn überhaupt, oft nur mit hohem finanziellen und zeitlichen Aufwand zu beheben soweit manche Prozesse überhaupt umkehrbar sind.
Der moderne Bodenschutzes trägt dafür Sorge, dass die Nutzung des Bodens umweltverträglich und nachhaltig erfolgt, um dauerhafte Schäden zu vermeiden.
Nur wenn die Leistungsfähigkeit des Bodens nicht überfordert wird, kann er seine Funktion als ökologische und ökonomische Lebensgrundlage auch in Zukunft bereitstellen.
Der Schutz vor Stoffeinträgen ist genau ein wichtiger Arbeitsbereich des Bodenschutzes, wie die Vorbeugung von Wind- und Wassererosion.
Erosion
Erosion beschreibt den Abtrag von Bodenteilchen durch Wasser, Wind und Schwerkraft. Durch intensive Bodenbearbeitung und den Verlust der schützenden Pflanzendecke wird Erosion verstärkt. Am stärksten erosionsgefährdet sind sandige Lehme, lehmige Sande und Schluffe. Bei fehlender Bodenbedeckung und einer Hangneigung von mehr als 4% reichen Hanglängen von über 50 m und Niederschlagsereignisse von >7,5 mm (=7,5 l/m²) aus, um Erosion zu bewirken.
Früher stabilisierten die Bäume mit ihren Wurzeln den Boden. Die Baumkronen verhinderten, dass Regen direkt auf die Bodenoberfläche fällt und Bodenteilchen abschwemmt. Der Flächenbedarf der Landwirtschaft führte dazu, dass immer steilere Bereiche erschlossen wurden. Verschärft wird die Erosionsproblematik, wenn eine Bodenbearbeitung mit dem Hang erfolgt, d. h. die Pflugfurche weist ein der Hangneigung entsprechendes Gefälle auf. So kann Wasser in den Furchen zusammenfließen, oberflächlich ablaufen und Boden abspülen. Durch immer größere Maschinen, kürzere Bearbeitungsintervalle und tiefere Bearbeitung verliert der Boden sein natürliches Gefüge und seine Stabilität.
Die beste Möglichkeit des Erosionsschutzes besteht darin, den Boden ganzjährig mit einer Vegetationsschicht zu bedecken. Nicht immer ist das möglich. Mais wächst z. B. mit relativ großen Reihenabstand und völlig vegetationsfreien Zwischenbereichen. Sinnvoll ist es solche Kulturen nicht auf hängigen Flurstücken anzupflanzen. Darüber hinaus soll die Bodenbearbeitung ausschließlich parallel zum Hang erfolgen, um eine Rinnenbildung zu verhindern. Weitere wirksame Schutzmaßnahmen sind pfluglose Bodenbearbeitung, Mulchen, Zwischenfruchtanbau und organische Düngung, sowie kleinere Flurstücke auf Hanglängen unter 50 m Länge. Die vorwiegend leichten Böden Brandenburgs sind winderosionsgefährdet, was immer wieder durch Staubstürme sichtbar wird. Die Anlage von Hecken bietet man effektiven Windschutz gegen Winderosion und schafft zusätzliche Lebensräume für viele Landwirtschaftsnützlinge.
Flächennutzung
Der vorsorgende Bodenschutz versucht auch die Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungen und Verkehr so gering wie möglich zu halten.
versiegelt, also überbaut, asphaltiert, gepflastert oder mechanisch verdichtet und befestigt. Solche Standorte verlieren alle ihre Bodenfunktionen und nehmen nicht mehr am Stoffaustausch teil.
Ende 2002 bedeckte die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland 4,5 Mill. ha, wovon etwa 2,8 Mio. ha auf Siedlungsfläche und 1,7 Mio. ha auf Verkehrsfläche entfallen. Etwa die Hälfte der Siedlungs- und Verkehrsfläche ist versiegelt. Von 1993 bis 2002 hat diese Fläche um 11 % zugenommen, d.h. um 129 ha pro Tag. In Brandenburg sind es etwa 7 ha/Tag. Im Landkreis Teltow-Fläming ist es täglich etwa ein halber Hektar, also 183 ha im Jahr.
Im Zeitraum von 1997 bis 2000 wuchsen die Siedlungsbrachen in Deutschland um neun bis zwölf Hektar pro Tag, im Osten Deutschlands mehr als im Westen.
Gemäß Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes soll bis 2020 der bundesweite "Flächenverbrauch" auf 30 ha pro Tag gesenkt werden.
Der Zuwachs an Siedlungsbrachen ist erstens auf den Wirtschaftswandel - weniger Industrie und produzierendes Gewerbe - und zweitens - gerade im Landkreis Teltow-Fläming - auf freigewordene militärische Flächen zurückzuführen. In Sperenberg sind das zum einen die ehemaligen Heraklithwerke und zum anderen der ehemalige Militärflughafen der Westgruppen der Sowjetarmee in Sperenberg.
Ende der 50-er Jahre errichtete die russische Armee in Sperenberg einen Militärflughafen für Transportflugzeuge, den sie bis zum 6. September 1994 als solchen betrieb. Am 1. September 1994 holte der Oberkommandierende der Roten Armee in Deutschland, General Burlakow, hier die russische Flagge ein. Nach 49 Jahren endete damit die Stationierung russischer Truppen in Deutschland. Seitdem ist das Gelände ungenutzt.
Weitere Gefährdungen
- Versauerung
- verstärkte Bodenversauerung (Entbasung) durch Stickstoffeinträge
- Kiefernmonokultur
In Brandenburg stellt die Kiefernmonokultur eine Gefährdung der Waldbestände und des Bodens dar. Schwer zersetztbare und nährstoffarme Nadelstreu hemmt den mikrobiellen Ab- und Umbau, wodurch die Bodenversauerung und Podsolierung gefördert wird. Durch die Podsolierung werden organische Stoffe, sowie Huminstoffe in die Tiefe verlagert. Im Rahmen des Waldumbauprogramms soll der Bodenversauerung durch den Anbau von Laubgehölzen in Kiefernreinbeständen entgegengewirkt werden.